Projektdokumentation X-DREAM

X-DREAM war ein Projekt der historisch-politischen Bildung. Spiegelbild erhielt im Jahr 2015 den Auftrag der Landeshauptstadt Wiesbaden, ein Konzept zur Prävention an Schulen zu entwickeln. In Vorgesprächen mit der Integrationsabteilung sowie dem Islamwissenschaftler und Imam Meyer besprachen wir ab Frühjahr 2015 den Rahmen der Konzeptentwicklung. Von 2016 bis Sommer 2020 wurde das Konzept durchgeführt und stetig angepasst.


Das Projekt adressierte vornehmlich Schulen und richtete sich nicht an eine vorher definierte Gruppe von Gefährdeten und Gefährderinnen. Radikalisierung, Demokratiefeindlichkeit und Menschenfeindlichkeit gefährden jeden Einzelne*n und die Gesellschaft als Ganzes. Prävention bedeutet demnach nicht nur die Arbeit mit „gefährdeten“ Jugendlichen und jungen Erwachsenen, sondern erfordert „eine gesellschaftliche Öffnung, die Partizipation und Chancengleichheit unabhängig von Religion und Herkunft ermöglicht.“ (Ceylan, Foroutan und Zick, „Lasset uns in sha’a Allah ein Plan machen“: Fallgestützte Analyse der Radikalisierung einer WhatsApp-Gruppe [Islam in der Gesellschaft], Wiesbaden, Springer VS 2018, S. 19) Dem wollten wir Rechnung tragen, indem wir ein Konzept für Workshops mit Jugendlichen und ein Konzept für Fortbildungen mit Erwachsenen entwarfen, die an Wiesbadener Schulen wirken. Dort ist die Chance groß, einen Querschnitt der Stadtgesellschaft zu erreichen.
Die Radikalisierung von jungen Menschen, die Angst vor Terror, das Erstarken rechtsextremer oder rassistischer Gruppen und der Umgang mit Einwanderung und Flucht sind zunehmend Themen für Schulen und stellen eine konkrete Herausforderung dar. Aktuelle Phänomene von Radikalisierung sind eingebunden in populäre Diskussionen über Religion (insbesondere „den Islam“) und „Integration“. Allzu oft wird auf stereotypisierte Weise von bestimmten Gruppen junger Menschen gesprochen, diese werden teilweise
abgewertet.

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